Mittwoch, 23. November 2011

Novemberdepression

Wenn einem die 88jährige Oma erzählt, dass sie eigentlich so langsam keine Lust mehr hat und auch nichts dagegen hätte, wenn man sie jetzt mal erlösen würde, dann kann ich echt nur hoffen, dass das nur eine blöde Novemberdepression ist, die bald wieder verschwunden ist. Die Gute ist nämlich gesund, fit im Kopf und nur etwas schwach auf den Beinen - wobei sie dennoch jeden Tag ihren Spaziergang macht!

Ich finds irgendwie erschreckend und ich hoffe einfach, dass das noch nicht der Anfang vom Ende ist!

6 Kommentare:

  1. Och...
    ich bin knapp 50 Jahre jünger als die Omma und denke des öfteren "Hallo? Erlösung - wo bleibst'n Du?".
    Und das nicht nur im November...

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  2. Hey, ich habe sieben Jahre in der Altenpflege gearbeitet, jede Menge alter Menschen kennengelernt und eben auch solche, die ähnliches wie deine Oma geäußert haben.

    Ich denke, deine Oma weiß sehr genau, was sie da äußert und sich ist sich ihrer Sterblichkeit bewußt, eben weil sie so klar im Kopf ist etc.

    Grüße,
    Ulla

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  3. Warum? Es gibt fünzigtausendmillionen Menschen, die nicht gehen wollen und es trotzdem müssen. Andersrum finde ich es (persönlich) friedvoller.

    Ich habe mich letzthin sehr gefreut über die Nachricht, dass eine ältere Dame eingeschlafen ist. Man hat ihr die Lebensmüdigkeit angesehen. Ich weiß nicht wie alt sie war. Alt. Aber der Tod orientiert sich ja nicht zwingend am Alter.

    Ziehende muss man gehen lassen, das ist freundlicher, als sie mit Steinen zu beschweren und sie am Leben erhalten zu wollen, wenn sie eigentlich nach Hause wollen.

    Die Nummer mit dem Leben finden wir ja alle nur so großartig, weil wir nichts anderes kennen. Ich hin weder morbide, noch selbstmordgefährdet, nur einfach ein absoluter Laie, was den Tod angeht und ich habe die allergrößte Hochachtung vor den Menschen, die ihn fühlen können. Irgendwann geht es mir genauso. Und dann würde ich mir wünschen, dass ich mir ihn herbei wünschen dürfte.

    Wie großartig ist es denn, wenn man sich vom Leben verabschieden darf? Wenn man die Zeit dafür geschenkt bekommt?

    GROßARTIG, das will ich auch.

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  4. @Juliane: Gut. D.h. ich muss mir keine Sorgen machen :-)

    @Ulla: Ich kann das aus Sicht meiner Oma sogar etwas nachvollziehen, dass man irgendwann keine Lust hat, aber ich kann es mir halt nicht vorstellen, dass sie irgendwann nicht mehr da sein soll!

    @fraudoktor: Klar, meine Oma hat ihr Leben gelebt und es ist natürlich was anderes, wenn sie jetzt stirbt, als wenn man durch einen Unfall oder an einer Krankheit (in jungen Jahren) stirbt!

    Aber aus der Enkelsicht finde ich ihren Wunsch dennoch ganz und gar nicht gut - auch wenn das egoistisch ist!
    Aber sie ist gesund, sie hat keine Schmerzen, es gibt - für mich - noch keinen Grund.

    Ich kann mir halt ein Leben ohne Oma nicht vorstellen - auch wenn ich mir natürlich bewusst bin, dass es irgendwann so sein wird.

    Aber NOCH hätte ich sie gerne ein wenig bei mir!

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  5. Es ist auch immer die Frage ob Sie ihr eigenes Leben noch lebenswert findet. Eventuell war Sie in jüngeren Jahren den ganzen Tag unterwegs, traf Freunde oder erfreute sich an tausend anderen Dingen.

    Du bist zwar für deine Oma da aber auch nicht jeden Tag. Eventuell ist es deiner Oma an 5 Tagen die Woche "sterbens" langweilig. Sie hat mit Sicherheit auch schon unzählige Personen gehen sehen und in diesem Alter findet man neue Freunde auch nicht wie Sand am Meer. Es soll auch Omas geben die es nicht mehr hören können wenn andere alte Menschen sich nur noch über ihre Gebrechen unterhalten können. Eventuell sind andere alte Menschen auch nicht so fit im Kopf wie deine Oma.

    Es gibt soviele Dinge die ohne Weiteres für das Ansinnen deiner Oma sprechen könnten und mit Verlaub..... sie hat sich ihren egoistischen Wunsch mit Sicherheit auch ein Stückweit verdient.

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  6. @RushOliver: Ich kann Dir nur uneingeschränkt Recht geben...werde aber weiterhin ganz egoistisch einfach sagen: ich hoffe einfach, dass meine Oma nicht stirbt...am besten nie!

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