Donnerstag, 10. Februar 2011

Neues aus dem Kindergarten

Es ist nichts Neues, dass in Systemen, in denen viele Frauen arbeiten, Emotionen eine große Rolle spielen. Aber unsere Mädels haben heute wieder den Vogel abgeschossen.

Heute gab es einen "runden Tisch", die Karten bei uns sollten offen dargelegt werden, so dass die bestehenden Probleme gelöst werden können.
Alles hier wiederzugeben halte ich für überflüssig und auch gar nicht machbar, aber den prägnantesten Punkt muss ich einfach erzählen:

Chefin benutzte schon in ihrer Willkommensrede genau das Bild, das ich ihr einige Minuten vorher genannt habe, um die Situation zu verdeutlichen (ich wusste schon immer, dass ich gut bin*g*) und erklärte, dass sie zunächst die einzelnen Probleme der einzelnen Leute benannt haben möchte, um zu wissen, worum es geht, bevor man mit einem Problem in die Tiefe geht.

Nach einer schriftlichen fixierten Gedankenstütze zur besseren Benennung der einzelnen Probleme (Was? Wann? Warum? ...) gab es sofort hochrote Köpfe und erhitzte Gemüter und meine Lieblingskollegin brüllte sofort los:
"Und wieder lenkst du vom Thema ab. Wir sitzen doch hier, um die Probleme zu lösen...und du fängst wieder auf einer sachlichen, formalen Ebene an - anstatt mal emotional an die Sache ranzugehen. Immer willst du Probleme sachlich lösen. Wir wollen aber eine menschliche Lösung - mit Emotionen".

Meiner Meinung nach ein Ding der Unmöglichkeit - Konflikte kann man nur sachlich lösen! Ich habe das noch nie erlebt, dass ein Streit gut gelöst werden konnte, weil alle Beteiligten ihren Emotionen freien Lauf gelassen haben.
Ich glaube, die Damen verwechseln Menschlichkeit und Emotion mit "Du darfst mir keine Anweisungen geben und frage doch bitte demnächst ganz höflich ob ich etwas machen möchte und wenn nicht, dann brauche ich das auch nicht zu tun, denn ich lasse mir nichts sagen!"


Zum glück haben wir auch noch einige vernünftige Leute in unserer Runde, so dass nach etwas weiterem Gebrüll und einigen sehr guten Einwänden das aktuelle Hauptproblem aufgearbeitet werden konnte.


Der Rest würde wirklich zu weit führen...aber die meisten Kollegen sind jetzt wieder mit im Boot und bereit nach vorne zu schauen- und Lieblingskollegin schmollt^^

8 Kommentare:

  1. Die Dame hat insofern recht, als dass die meisten "sachlichen" Probleme meistens eigentlich welche der Beziehungsebene sind. Mangelnde Anerkennung, Wertschätzung, Würdigung, Respekt, Verantwortung, Unterstützung, Blabla.

    Wobei man das natürlich auch recht sachlich angucken kann *fg*

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  2. @Robby: Aber auch diese zwischenmenschlichen Probleme müssen sachlich gelöst werden - wie löst man denn einen Konflikt emotional? Durch Anschreien, heulen, prügeln?
    Ich kann doch sachlich ansprechen, was mich stört - quasi auf der Metha-Ebene!
    Oder vielleicht wollte die Kollegin gerne von Chefin in den Arm genommen werden? das wäre natürlich möglich - aber bei aller Liebe - etwas Professionalität sollte man von erwachsenen Leuten im Job schon erwarten können.

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  3. @Robby: Und streiche bitte das "h" in "Metaebene"...ich glaube, ich war beim Schreiben gedanklich gerade bei Alkohol ^^
    (wenn wunderts!) *g*

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  4. Mord und Totschlag sind emotionale Problemlösungen…aber darauf wollten die Damen sicherlich nicht hinaus…

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  5. @cube: Och, bei meiner Lieblingskollegin wär ich mir da im Moment nicht so sicher!

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  6. "Arme" Lieblinkskollegin *grins*

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  7. Und ich weiß nun noch einmal mehr, wieso ich lieber mit Männern zusammenarbeite...

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  8. Das erinnert mich so an Schulzeiten (Mädchenschule), aber im Arbeitsleben ist mir das noch nicht passiert. Wobei in manchen Unternehmen fände ich es manchmal besser, mal offen die Meinung zu sagen als sich anzuschweigen und nur hinter dem Rücken zu reden.

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